IM ÜBERBLICK:
Genre: Psychothriller
Seiten: 400 Seiten
Preis: € 9,99
Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3548285245
Erschienen am: 10. Juni 2013
Zum Buch:
„Der Schock“ ist nach „Schnitt“ Marc Raabes zweiter Psychothriller. Es handelt sich hierbei nicht um eine Reihe, sondern um zwei Einzelwerke, d.h. die Bücher können komplett unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge gelesen werden.
Die Covergestaltung gefällt mir persönlich unglaublich gut. Sie ist sehr schlicht, sowohl in der farblichen Gestaltung als auch in Bezug auf das Motiv. Dennoch ist es gerade diese augenscheinliche Schlichtheit, die es so wirkungsvoll macht. Der Titel ist zudem erhaben und glänzend. Wenn man das Buch aufschlägt, so leuchtet einem erst einmal ein sattes Rot entgegen, ein kleines Detail, das mir ebenfalls positiv aufgefallen ist.
Zum Inhalt (laut Buchrückseite):
Bei einem Unwetter an der Côte d’Azur begegnet Laura Bjely ihrem schlimmsten Alptraum. Ihr Freund Jan findet später nur noch ihr Smartphone – mit einem verstörenden Film im Speicher.
Kurz darauf wird in Berlin die Leiche von Jans Nachbarin entdeckt. Auf ihrer Stirn steht eine blutige Nachricht.
Allen Warnungen zum Trotz sucht Jan weiter nach Laura. Dabei stößt er auf einen Abgrund aus Wahnsinn und Bösartigkeit.
Der erste Satz: Froggy war zehn Jahre alt, oder, um genau zu sein: 3709 Tage.
Meine Meinung:
Was für ein Thriller! Marc Raabe hat es geschafft, mich von der ersten Seite an zu fesseln, mich sofort in die Geschichte hineinzuziehen und hat es mir unmöglich gemacht, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Ich habe es in einem Rutsch verschlungen, was bei mir nicht allzu häufig vorkommt.
Jan Floss ist gemeinsam mit seiner Schwester Katy und zwei Freunden, Greg und Laura, auf einem Kurztrip an der Côte d’Azur. Jan kennt Laura noch aus der Schule und hatte bereits damals eine Schwäche für sie. Doch irgendetwas ist in Lauras Vergangenheit vorgefallen, ein einschneidendes Erlebnis, über das sie nicht sprechen will. Gerade als die beiden sich ein wenig näher kommen, verschwindet Laura spurlos. Der einzige Anhaltspunkt, den Jan hat, ist Lauras Handy, mit dem sie kurz vor ihrem Verschwinden ein Video aufgezeichnet hat.
Daher, dass Jan studierter Psychologe ist und nicht etwa Polizist/ Kommissar/ Ermittler oder etwas in der Art, fällt die typische Ermittlungsarbeit, die man sonst so häufig in Krimis oder Thrillern hat, und die, wie ich sehr oft höre, einigen Lesern auf den Geist geht, komplett weg. Stattdessen macht sich Jan selbst auf die Suche nach Laura. Und dass Jans Unnachgiebigkeit nicht gern von Lauras Entführer gesehen wird, wird sehr schnell deutlich…
„Der Schock“ hat für mich alles, was ein überragender Thriller braucht: Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Zudem sind die Kapitel recht kurz gehalten, was ich persönlich ja liebe, und immer so raffiniert und spannend gestaltet, dass das Buch zu einem wahren Page-Turner wird. Marc Raabe gönnt dem Leser wirklich keine Verschnaufpause, die Story ist derart rasant, dass es dem Leser wahrlich die Herzfrequenz in die Höhe treibt. Kurz: Der Inhalt macht dem Titel alle Ehre.
Auch die Charaktere haben mir ausgesprochen gut gefallen. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Jan, Laura und dem Entführer geschildert. Der Täter ist dabei von Anfang an namentlich bekannt, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: Die große Frage, die sich dem Leser stellt, ist die nach dem Motiv des Täters. Die Story bietet genügend zwielichtige Nebencharaktere und mysteriöse Vergangenheit, um den Leser ordentlich zum Grübeln zu bringen. Einige unvorhergesehene Wendungen tun ein Übriges.
Für mich ist Marc Raabe eine Neuentdeckung unter den deutschen Thrillerautoren! Ich werde mit Sicherheit alles lesen, was der Autor in Zukunft noch aufs Papier bringt und auch sein Debüt werde ich mir schleunigst zulegen.
Vielen Dank für diesen Thriller an die !
(Quellen: Alle Angaben zu „Im Überblick“ von Amazon.de)