IM ÜBERBLICK:
Genre: Romantische Fantasy / Urban Fantasy
Seiten: 200 Seiten
Preis: € 14,90
Verlag: Sieben Verlag
ISBN: 978-3864431357
Erschienen im: Juli 2013
Zum Buch:
„Raven“ ist der erste Band der Shadow-Force-Reihe von Andrea Mertz. Das Cover finde ich wirklich sehr schön. Mir gefällt die Mischung aus der Explosion, die für den actionreichen Teil des Buches steht und dem zärtlichen Liebespaar auf dem oberen Coverabschnitt. Von der Autorin ist im Sieben Verlag bereits „Unheiliger Engel“ erschienen, ein Buch, das nichts mit dieser Reihe zu tun hat, sich aber ebenfalls sehr interessant anhört.
Kurz noch zum Hinweis für alle die die Bücher aus dem Sieben Verlag nicht kennen: Wundert euch nicht über die geringe Seitenanzahl. Die Bücher aus dem Sieben Verlag haben erstens ein etwas größeres Format als gewöhnliche Taschenbücher und zweitens – und das ist noch viel entscheidender – die Schriftgröße ist recht klein und die Seiten sehr gut gefüllt, ohne große leere Abschnitte. Diese 200 Seiten entsprechen ca. 400 Seiten bei einem gewöhnlichen Taschenbuch.
Zum Inhalt (laut Buchrückseite):
Spionageaktivitäten im Inland und Ausland, geheime Kampfeinsätze, Terror- und Spionageabwehr – die Agenten der britischen Eliteeinheit Shadow Force sind immer dort im Einsatz, wo andere Einheiten versagen oder nicht weiter vorstoßen dürfen.
Captain John „Raven“ McDermott kennt nach seiner Flucht aus der Gefangenschaft nur ein Ziel. Er muss die Schwester seines besten Freundes Frank aus großer Gefahr retten und beschützen. Gefoltert an Körper und Seele, verfolgt und allein, muss er den Kampf mit einem übermächtigen Gegner aufnehmen und ein Komplott in den eigenen Reihen aufdecken, das zum Ende der Shadow Force führen könnte, wenn niemand die Drahtzieher enttarnt. Jede Sekunde zählt. Und dass seine attraktive Schutzbefohlene Lianne ungewohnte Gefühle in ihm weckt und ihren eigenen Kopf hat, macht sein Leben und die Erfüllung seiner Pflichten nicht gerade leichter.
Der erste Satz: Lieutenant Colonel Frank Morgan, genannt Eagle, saß auf dem Rücksicht des staubigen Militärjeeps und hielt die Augen geschlossen.
Meine Meinung:
In einem Lybien-Einsatz werden Lieutenant Colonel Frank Morgan und Captain John „Raven“ McDermott gefangen genommen. Nach wochenlanger Folter gelingt Raven die Flucht. Völlig geschwächt macht er sich auf die Suche nach Franks Schwester Lianne, die er beschützen soll. Diese glaubt nicht an den Tod ihres Bruders und ist bereit, alles zu tun, um ihren Bruder aufzuspüren und zu befreien. Auch gilt es herauszufinden, wer der Maulwurf ist, der die Einheit verraten hat und somit für den Hinterhalt verantwortlich ist.
Ich persönlich war positiv überrascht, als ich festgestellt habe, dass die Mitglieder der Shadow Force übernatürlich begabt sind. Ich mag so etwas sehr, sehr gerne. Aus der Inhaltsbeschreibung ging für mich nämlich nicht hervor, dass es sich bei „Raven“ um ein Buch mit übernatürlichen Elementen handelt. Umso größer war die Freude, als ich gelesen habe, dass zu den Fähigkeiten, die ein Teil der Mitglieder der Eliteeinheit besitzt, Hellsehen, Paragnosie, Telepathie, Präkognition, Telekinese, Levitation und Materialisation gehören (natürlich nicht alles zusammen). Außerdem sind die meisten Mitglieder außergewöhnlich schnell und stark.
Dieses Buch legt, wie der Titel bereits vermuten lässt, den Fokus auf Raven und Lianne. Raven ist ein sehr interessanter Charakter. Er ist keinesfalls ein Heiliger, verschmäht weder Frauen noch Alkohol, er ist sehr waghalsig, sein Leben scheint ihm nicht sehr viel zu bedeuten. Er riskiert seinen Kopf lieber für das Wohl seiner Einheit und natürlich für Lianne. Diese ist ebenfalls sehr sympathisch und – natürlich – attraktiv. Die eigensinnige Reporterin löst in Raven etwas aus, was er selbst nicht richtig einzuordnen vermag. Er ist eigentlich ein sehr harter, verschlossener und unnahbarer Mensch, der niemals jemanden an sich heran lässt, doch Lianne lockt ihn nach und nach aus der Reserve. Aber auch die anderen Charaktere, wie zum Beispiel Scarlett, genannt „Buzz“, oder Ravens Teamkollegen haben mir sehr gut gefallen und ich bin schon sehr neugierig darauf, sie in den nächsten Bänden näher kennen zu lernen. Besonders Frank Morgan hat es mir mit seiner großer-und-besorgter-Bruder-und-Beschützer-Manier sehr angetan.
Das einzige Manko waren für mich einige Wortwiederholungen. So will Raven ständig jemandem „den (schönen) Hals umdrehen“. Die Autorin scheint auch eine Schwäche für den Ausdruck „Holy moly“ zu haben. Anfangs fand ich das noch sehr amüsant, mit der Zeit empfand ich die ständigen Wiederholungen dann aber doch eher als störend. Ansonsten mag ich den Schreibstil der Autorin aber sehr gerne. Besonders gut finde ich es, wie Andrea Mertz es schafft, unvorhergesehene Wendungen ohne jegliche Vorahnungen einzubringen. Da wähnt man sich gerade in einer normalen Situation, wie beispielsweise einem Gespräch, und „ZACK!“ im nächsten Satz passiert etwas, womit man in dem Moment einfach überhaupt nicht rechnet. Diese Überrumplungstaktik finde ich persönlich sehr ansprechend.
Andrea Mertz ist mit „Raven“ ein sehr guter Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe gelungen. Die Mischung aus Action, Liebe, Freundschaft und übernatürlichen Fähigkeiten gefällt mir sehr, sehr gut.
Vielen herzlichen Dank für dieses Buch an den !